Hochwasser
Wieder zeigte sich im Jahr 2024 unsere Versäumnisse in Sachen Hochwasserschutz und daran angeknüpft unser Missverständnis der natürlichen Kreisläufe.
2021 mit dem Arthal hat uns nicht genug wachgerüttelt? Hier in Bayern sparten die Freien Wähler und die CSU am Hochwasserschutz. Bis es wieder im Frühsommer zu langen oder starken Regenfälle kommt, wodurch Bäche, Flüsse, kleine Seen und weiteres Gewässer über das Ufer hinaus schwappen. Regional bei mir im Dorf gab es noch im August Hochwasser durch ein extrem starkes Gewitter. Die ganzen Äcker konnten das Wasser nicht halten. Es floss wie ein Pfeil den Hang runter und die Straßen standen unter Wasser.
Äcker der Landwirtschaft sind ein gutes Stichwort. So wie wir mit der Natur umgehen, wundert es mich nicht, dass wir ein massives Hochwasserproblem haben. Es ist EIGENTLICH recht logisch und nachvollziehbar. Sofern einem die Thematik bekannt ist. Es gibt einige Punkte, die das Hochwasser begünstigen.
1. Verdichtungen der Böden
Auf der einen Seite bauen wir Betonwüsten genannt Stadt. Wir versiegeln unsere Böden wodurch der Boden luft- und wasserdicht verschlossen wird. Dadurch kann das Regenwasser nur erschwert in den Boden versickern und der Gasaustausch des Bodens mit der Atmosphäre ist gehemmt.
Laut dem Umwelt Bundesamt sind etwa 45% der Siedlungs- und Verkehrsflächen in Deutschland versiegelt. Die Folgen:
Einerseits sinkt der Grundwasserspiegel, weil weniger Wasser in den tieferen Schichten absinken kann und die Gefahr auf Überschwemmungen wird erhöht. Schließlich muss das Wasser ja irgendwo hin, wenn es nicht absickern kann. So kann es in Flüsse oder Bächen abfließen und für einen rapiden Anstieg der Wassermassen sorgen. Die dann ein Problem für marode Dämme sein können.
Aber das ist nicht die einzige Verdichtung. Gehen wir mal raus aufs Land. Da werden wir auch schnell fündig.
Wie schaut die momentane Praxis der industriellen Landwirtschaft aus? Mit großen und schweren Maschinen werden die Böden stark bearbeitet. Ich weiß auch, dass neue Technologie entwickelt wird, um die Verdichtungen zu vermeiden.
Was passiert bei der Verdichtung des Bodens? Zwischen den Partikeln des Bodens befinden sich Hohlräume in Form von Poren, die mit Luft und Wasser gefüllt sind. Wenn das Rad eines Fahrzeuges bei der Ernte langsam über den Boden rollt, erhöht sich der Druck und der Boden verdichtet sich.
Dadurch schwindet die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens. So kann es dann bei starken Regenfällen passieren, dass der Boden das Wasser versickern lassen kann und der Acker entweder unter Wasser steht oder bei Hanglage das Wasser bergab fließt. Besonders gefährdet sind Äcker, die Kahl sind.
3. Der Pflanzenbewuchs gegen Hochwasser
Der Bewuchs mit Pflanzen auf Äcker hat viele wichtige Gründe, um gegen Hochwasser gewappnet zu sein. Einerseits schützen die Pflanzen vor Bodenerosion. So wird bei intensiven Regenfälle die furchtbare Bodenschicht an der Oberfläche in abgetragen. Sofern ich bei Ackerböden von einen fruchtbaren Boden sprechen kann. Sie halten mit ihren Wurzeln den Boden vor Ort. Schaffen mit ihrer Bewurzelung auch für Kanäle im Boden. Dadurch wird das Wasser tiefer in den Boden gelangen.
Zusätzlich sorgen die Pflanzen für einen Humusaufbau. Sofern organisches Material für die Mirkoorganismen und Pilze vorhanden ist. Selbstverständlich dann die Pflanzen nicht über Kunstdünger zwangsgefüttert werden, sondern über die natürliche Symbiose mit den Mikroben.
Die größte Lüge der Landwirtschaft und wie sich Pflanzen wirklich ernähren
Der Humusboden hat eine bessere Struktur für das Halten und Speichern von Wasser. Mit dem organischen Material sorgen wir auch dafür, dass der Regen mit seiner ganzen Geschwindigkeit nicht einfach auf den Boden aufklatscht. Das organische Material bremst den Regen und das Wasser fließt langsam durch den Mulch und der Boden hat mehr Zeit das Wasser aufnehmen zu können.
Alles, was du zum Thema Mulchen wissen brauchst. So baust du fruchtbare Böden auf.
Selbstverständlich ist die Monokultur ein starkes Problem. Ein unterschiedlicher Pflanzenbewuchs sorgt dafür, dass der Boden vielseitiger Beansprucht, aber auch gefördert wird. Eine Kombination von Tief- und Flachwurzler zum Beispiel. So kann der Boden auf unterschiedlichen Ebenen durchwurzelt werden. Das ist besonders wichtig für Wälder, die wir immer mehr verschandeln oder gleich Forste aufsetzen. Hochwasser
4. Die Vergew****** unseres natürlichen Gutes Wald
Leider schaut die aktuelle Situation in Deutschland so aus, dass wir sehr viele Forste haben, die wenig mit einem Wald zu tun hab. Bäume in Forste, die in der Klimazone/Umgebung nichts verloren haben und dann noch als Monokultur bepflanzt werden. Es dürfte wohl kein Wunder sein, warum viele Fichtenforste massive Probleme bei Dürreperioden haben und bei starken Regenfälle.
Die Fichten zum Beispiel sind enormen Stress bei großer Hitze ausgesetzt, wodurch sie mehr Wasser benötigen. Allerdings zählen diese Bäume zu den Flachwurzler und durch ihre Nadeln übersäuern sie den Boden. Der Boden verliert an Fruchtbarkeit und um den ganzen noch einen Drauf zu setzen, kommen auch hier schwere Maschinen zum Einsatz für die Ernte der Bäume.
Wenn ich bei mir in den Fichtenforst gehe, was sehe ich da am Boden? Der ist offen, weil die nadeln ein fürchterliches Mulchmaterial darstellen, was den Regen auch nicht bremsen kann. Es befindet sich kaum Pflanzenbewuchs am Fuße der Bäume wieder. Höchstens Moos lässt sich vereinzelt erkennen. Also fehlt es an einenLebendmulch, welche auch vor Hochwasser schützen kann.
Hier ist es besonders wichtig, wieder in Richtung Dauerwälder zu gehen. Ein Wald ist ein Organismus, der sich wunderbar selbst reguliert. Nur haben wir diese Selbstregulierung einzigartig zerstört. Hochwasser
5. Fehlende Wasserrückhaltesysteme
In der Permakultur werden natürliche Wasserrückhaltesysteme wie Teiche, Mulden und Swales (Gräben) genutzt, um Regenwasser zu sammeln und langsam in den Boden abzugeben. Solche fehlen in der konventionellen Landwirtschaft. Terrassen in Hanglagen können auch viel dazu beitragen, das Wasser besser aufzufangen und zu halten. So kann eine Überlastung der Entwässerungssysteme vermieden werden.
Es muss ein Umdecken her. Wir müssen wieder mehr mit der Natur arbeiten, Permakuturprinzipien anwenden und unsere Denkweise/Glaubenssätze sowie das Wirtschaftssystem ändern. Um permakulturelle Flächen zu etablieren brauchen wir anfangs Zeit und Ressourcen. Das wird nicht von heute auf morgen passieren. Wir werden eine schrittweise Umstellung benötigen, damit der Prozess sanfter abläuft. Aber in einer Gesellschaft, in der eine Belohnung für Rücksichtslosigkeit, Verantwortungslosigkeit und Ausbeutung wartet, wird das ganze nur noch schwerer.
Solange bis komplett das Kartenhaus zusammenbricht.
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